Parkinson-Syndrome



Besonders einfach berechenbar ist bei Alzheimer-Demenz,
was Ueberalterung und Krankheitszunahme fuer die Zukunft bedeuten.
2050 muss Pirmasens derzeit rechnen mit gegenueber 2008:
ca. 30 % Bevoelkerungsabnahme,
ca. 30 % > 65-Jaehrige,
ca. 30 % mehr Alzheimer-Demenzfaelle absolut,
d.h. Verdoppelung des Anteiles Alzheimer-Dementer an der Be-
voelkerung, d.h.: Verdoppelung einer Gruppe potentieller Fuersorge-
faelle fuer Familien und Kommunen: www.klees-net.de/demo.html.

Die zweithaeufigste, chronische neurologische Erkrankung, die im
Alter zu Hinfaelligkeit und Pflegebeduerftigkeit fuehren kann, sind
die Parkinson-Syndrome. Die Anzahl der Neu-Erkrankungen ver-
doppelt sich nicht alle 5 Jahre wie bei Alzheimer-Demenz.
Die Haeufigkeit liegt bei: 187-346/100.000 Einwohnen.
Wir rechnen in Deutschland mit 150-250.000 Kranken-
bei vielen nicht Erfassten.

Umwelteinfluesse: In China, Japan, Schweden, Daenemark, Polen,
Suedeuropa und Afrika ist die Erkrankung auch bei Alterung der
Bevoelkerung seltener. Chemische Substanzen von Pestiziden/Her-
biziden bis zu Drogen wie Ecstasy koennen zu Parkinson-Syndro-
men fuehren. Genetik: Eineiige Zwillinge Parkinson-Kranker haben
kein erhoehtes Parkinson-Risiko - aber einen aehnlichen Hirnstoff-
wechsel mit Dopamin-Mangel in den so genannten Basalganglien.
Geschlecht: Frauen und Maenner scheinen gleich haeufig betroffen.

Der Londoner Arzt James Parkinson ( 1755-1824 ) beschrieb be-
reits 1817 die Kardinalsymptome der Parkinson-Syndrome:

Bewegungsverarmung = Bradykinese
Muskelsteife oder -starre = Rigor
4-6/sec Zittern in Ruhe = Ruhetremor
Probleme mit der Aufrechterhaltung & Wiederherstellung
der Koerperhaltung = Stoerung der Stellreflexe

Vor 30 Jahren galt das Parkinson-Syndrom nur als ein Dopamin-
Mangel in den so genannten Basalganglien. Dopamin ist dort die
Uebertraegersubstanz ( = Neurotransmitter ), mit der eine Nerven-
zelle ( = Neuron ) eine andere erregt oder hemmt. In diesem einfa-
chen Mechanismus besteht die Kommunikation von Nervenzellen. Dies
fuehrt ueber hochkomplexe Netzwerke und Verschaltungen zu der hohen
Komplexitaet der Hirnfunktion, die sich erst langsam
erschliesst. Die Basalganglien sind mit dem Grosshirn in einem
Schaltkreis verbunden, der Bewegungs-Ausfuehrung optimieren soll.
Dieser Schaltkreis ist lange bekannt und die Aerzte sahen in den
Parkinson-Syndromen lange nur Bewegungserkrankungen aus einer genau
beschreibbaren Hirnregion heraus. Heute wissen wir, dass Basalganglien
komplex mit anderen Hirnregionen verschaltet sind und dass Bewegung und
Denken eng zusammenhaengen. Somit stehen auch z.B. psychische Ablaeufe
unter dem Einfluss der Basalganglien. Kommt es dort zu Dopamin-Mangel als
Folge giftiger Ablagerungen resultieren die weiteren Krankheits-Symptome:

Depressionen ( ca. 30 % ), Demenz ( ca. 40 % ), Schlafstoerung,
Geruchsverlust, vegetative Stoerungen ( Probleme mit Stuhl-
gang, Wasserlassen, Herz-Kreislauf, Sexualfunktionen etc. ).

Parkinson-Syndrome: Morbus Parkinson = 80 % = v.a. Schae-
digung der Basalganglien ... Schaedigung weiterer Hirnregionen ->
Multisystematrophie, Lewy-Demenz, Morbus Pick, Progressive
supranucleaere Paralyse, Morbus Wilson, Chorea Huntington etc.
Die Diagnose: klinisch ( s.o. Kardinalsymptome und Verlauf )
mit Bildgebung ( v.a. DAT-Scan - z.B. in der Uni Homburg ).
Die Therapie setzt am Dopamin-Mangel an: Gabe der Dopamin-
Vorstufe L-DOPA und Stimulation des Dopamin-Systemes ( =
Agonisten ) & KG, was Lebenserwartung normalisieren kann.


Parkinson-Vortrag gemaess den Behandlungsleitlinien der Praxis.pdf